Historische Daten über Tibet

565 v. Chr. wird Siddharta Gautama aus dem Geschlecht der Shakyamuni , der spätere Buddha, in Lumbini nahe der Stadt Kapilavastu (heute zu Nepal gehörend) geboren.

617 – 649 gründet Kaiser Songtsen Gampo die 1. nachweisbare Monarchie in Tibet.

747 führt der Inder Padmasambhava den Buddhismus in seiner tantrischen Form in Tibet ein.
In Samye errichtet er das 1. buddhistische Kloster.

836 – 842 König Landarma lässt die Buddhisten verfolgen.
Die alte schamanistische Bön – Religion erfährt eine Renaissance.

8. und 9. Jahrhundert: Der Buddhismus findet wieder Einkehr in Tibet.

1280 – 1367 werden unter der Herrschaft der mongolischen Yüan-Dynastie die Kleinstaaten Tibet reorganisiert. Der mongolische Großfürst Kublai Khan verleiht den Äbten der Sakya-Klöster die Lehnsherrschaft über Tibet. Als die Yüan – Dynastie zusammenbricht endet die Vorherrschaft der Sakya.
Tibet wird eine eigenständige Monarchie.

1400 – 1600 Blütezeit der tibetischen Hochkultur

1409 Tsongkhapa (1357 – 1419) gründet das Kloster Ganden und die Schule der Gelugpa (Gelbmützen).
Diese Schule entwickelt sich zum wichtigsten religiösen und politischen Faktor.
Auch S.H. der XV. Dalai Lama gehört dem Gelbmützenorden an.

1447 wird das Kloster Tashilhünpo gegründet.
Es liegt bei Shigatse und wird später der Sitz des Panchen Lama.

1578 erhält der 3. Großabt der Gelugpa vom mongolischen Herrscher Altan Khan den Titel
Dalai Lama (Ozean der Weisheit) verliehen. Gleichzeitig nehmen die Mongolen den buddhistischen Glauben an.

Ca. 1630 der V. Dalai Lama Löbsang Gyatso schafft in Tibet einen hierokratischen Kirchenstaat; er setzt die Vorherrschaft der Gelugpa durch und lässt den Potala-Palast bauen. Dies geschieht in Lhasa, der neuen Hauptstadt Tibets.

1650 wird die “Institution Panchen Lama gegründet. Der Panchen Lama steht in der Hierarchie direkt hinter dem Dalai Lama.

1727 bedienen sich die Chinesen bereits des Panchen Lama als politisches Gegengewicht zum Dalai Lama.

1774 Die Briten – als indische Besatzungsmacht, versuchen von Indien aus eine wirtschaftliche Öffnung Tibets herbeizuführen.

1894 Der Dalai Lama vertreibt den chinesischen Statthalter aus Tibet. Die Verantwortlichen Chinas bezeichnen diese Aktion als illegale Abspaltung Tibets von China. Da die Briten den Dalai Lama jedoch unterstützen, kann die chinesische Regierung nichts gegen die Vertreibung ihres Statthalters unternehmen.

1903 versuchen die Briten ihre Interessen in Tibet durch zu setzen. Oberst Francis Younghusband marschiert in Tibet ein.

1904 im “Vertrag von Lhasa” der 1907 durch ein Zusatzabkommen auch für China wirksam wird, legen die Briten die Grenzen Tibets fest und beanspruchen Handels Privilegien für sich.

Februar 1902 wird die chinesische Republik ausgerufen. Tibet wird zur Provinz Chinas erklärt.
Das Land bleibt jedoch bis 1950 de facto unabhängig.

22. Februar 1940 Tenzin Gyatso (geb. 6.7.1935) wird im Alter von 4 1/2 Jahren
als der XIV. Dalai Lama inthronisiert.

1. Oktober 1949 die Volksrepublik China wird ausgerufen.
Die Volksbefreiungsarme besetzt große Teile der tibetischen Provinz Amdo.

17. November 1950 übernimmt der XIV. Dalai Lama im Alter von 16 Jahren die Regierungsgeschäfte.
Dazu veranlasst wird er durch die chinesische Bedrohung.

10. März 1959 Die Chinesen provozieren einen Volksaufstand in Tibet, der äußert blutig niedergeschlagen wird. Der Dalai Lama flüchtet als Soldat verkleidet nach Indien. Im Bundesstaat Himajal Pradesh im Ort Dharamsala gründet er die tibetische Exilregierung. Ihm folgen Zehntausende Tibeter. Die Flucht der Tibeter dauert bis heute an.

9. September 1965 Das “autonome Gebiet Tibet” wird gegründet. Die Hälfte des tibetischen Staatsgebietes (Amdo und Kham) wird chinesischen Provinzen angegliedert.

1966 – 1976 wütet die chinesische Kulturrevolution auch in Tibet. Die meisten der religiösen Zentren werden zerstört. Mönche, Nonnen und Regimekritiker werden verfolgt, gefoltert und hingerichtet. Es ist die Rede von 6.000 (!!) zerstörten Klöstern. Lediglich sieben Klöster sollen von der Zerstörungswut der chinesischen Regierung verschont geblieben sein.

ab 1978 tritt eine allmähliche Liberalisierung der chinesischen Religionspolitik in Tibet ein.

5. Oktober 1989 Der XVI. Dalai Lama erhält den Friedensnobelpreis.

15. Mai 1995 Der 14. Dalai Lama erkennt Choekyi Nyima als Reinkarnation des 10. Panchen Lama an.
Der junge Panchen Lama wird mitsamt seiner Familie von den Chinesen verschleppt. Statt seiner benennen die Chinesen den am 29.11.1995 geborenen Gyaltsen Norbu als 11. Panchen Lama. Er hat seinen Sitz im Jokhang Tempel in Lhasa. Der 11. Panchen Lama ist bis heute nicht vom Dalai Lama anerkannt.

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Weiterführende Informationen bei der Tibetinitiative Deutschland

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