Was es mit dem Monsun auf sich hat

(Monsun: jahreszeitlich wechselnde Winde in Süd – und Ostasien)

An der Malaber Küste, im Süden Indiens, trifft der große Regen in jedem Jahr Anfang Juni aufs neue auf den indischen Subkontinent. Von dort aus macht er sich auf eine ca. 2.500 KM lange Reise in Richtung Norden.

Trotz der zu erwartenden und immer wieder eintretenden verhängnisvollen Überschwemmungen die der Monsun mit sich bringt, wird er sehnsüchtig erwartet.

Ohne das Lebensspendende Nass gibt es keine Ernte.

Der Monsun folgt einem meteorlogischem Mechanismus.

Im Sommer erhitzen sich die Landmassen auf der Nordhalbkugel unsers Planeten stärker als die Meere.

Es entsteht ein saisonales Tief, das nur mit Luft aufgefüllt werden kann, die aus einem Gebiet mit einem höheren Luftdruck stammen kann.

Der Mechanismus

Der Wind weht vom Land aufs Meer. Nachts kühlt das Land ab, das Wasser aber, vermag die Wärme länger zu speichern als die Landmassen. Der Wind dreht und bläst nun vom Meer auf das Land.

Jeder, der schon einmal im Hochsommer an einer Küste Urlaub gemacht hat, ist Zeuge dieser meteorlogischen Vorgänge geworden. Im Winter verkehren sich die Windverhältnisse.

Drei Milliarden Menschen, quasi die Hälfte der Weltbevölkerung, leben unter “dem Regime des Monsun”.

Am Stärksten ist das Wetterphänomen in Indien ausgeprägt. Auf dem indischen Subkontinent weht der “klassische” Monsun, der alle halbe Jahre seine Richtung um ca. 120 – 180 Grad wechselt.

Der Sommermonsun von Juni – September bringt den großen Regen.

Von der Malabarküste ausgehend, weht der Wind über den indischen Ozean und den Golf von Bengalen, um sich dann über dem indischen und nepalesischen Himalaya spiralförmig auf zu türmen. Unterwegs hat er sich über den warmen, tropischen Meeren mit Wasser voll gesogen.
Auf seinem Weg zum Himalaya trifft den Wind auf den aufgeheizten Subkontinent.
Die regenschwangeren Wolken steigen empor, kühlen dabei ab und die Dampfpartikel kondensieren zu Regenwasser.

Solange das Land deutlich wärmer ist als das Meer, bleibt die Zirkulation der Winde über dem Subkontinent und dem indischen Ozean in Gang.

Von Oktober an verkehren sich die Windverhältnisse. Der Wind weht nun aus Nord – Ost. Es handelt sich jetzt um den weitaus trockeneren Wintermonsun.

Übrigens…

Das Zeitfenster zur Besteigung der Sargarmatha (Mount Everest) hat explizit mit dem Monsun zu tun. In aller Regel (Winterbesteigungen ausgeklammert) wird der Versuch den “Top of the World” zu erreichen Anfang bis Mitte Mai gestartet.

Das ist genau die Zeit, in der die Monsunwinde drehen. Nur dann herrschen auf dem Gipfel “einigermaßen erträgliche” Windverhältnisse.

SommermonsunWintermonsun

(mit dem Regler kannst du zwischen Wintermonsun und Sommermonsun wechseln)

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